Wie immer durchforstete ich Ravelry. Es gab sehr niedliche gehäkelte Versionen. Aber häkeln ist einfach nicht so meins, da bin ich nicht so schnell und mir schmerzen auch sehr schnell die Handgelenke. Stricken geht dagegen stundenlang und ziemlich schnell. Außerdem hatte ich kein Häkelgarn in der passenden Farbe da. Und kaufen wollte ich nichts. Ich entschied mich am Ende für die kostenlose Anleitung Fox von Susie Johns. Ich hatte von meiner Wiolakofta noch sehr schönes rostfarbenes Garn übrig. Leider reichte es nicht ganz aus. Für die Beine habe ich dann ein anderes Garn dazu genommen, das war etwas dünner und einen Ton heller. Störte mich aber nicht. Und kaufen wollte ich ja nichts.
Ich strickte also gemütlich los. Die Anleitung ist sehr gut beschrieben. Der Körper wird in einem Stück gestrickt und die Form ergibt sich durch Zu- und Abnahmen und durch verkürzte Reihen. Jede einzelne Reihe ist beschrieben. Ich machte mir einen Ausdruck und arbeitete eine Reihe nach der anderen ab. So weit, so gut. Kurzes körperliches Schwächeln hielt mich einen Abend vom Stricken ab, aber am Freitag waren dann alle Teile beisammen.
Dann ging es ans Füllen. Ich benutze immer Bastelwatte für solche Füllungen und habe daher einen großen Beutel im Lager. Wäre auch kein Problem, wenn da nicht die Sache mit der richtigen Ausformung wäre... Zuerst brachte ich die Sicherheitsaugen (die ich tatsächlich kaufen musste für 1,20 Euro) an. Es war schon nicht so leicht, hier die richtige Position zu finden und diese dann auch korrekt anzubringen, da ich in den Körper hineingreifen musste oder von vorne in die Schnauze, die nur eine kleine Öffnung hatte. Nach der Augen-OP stopfte ich den Kopf. Was soll ich sagen - es sah nach Ente oder Schwan aus - aber nicht nach Fuchs. Ich zog und zerrte an der Schnauze. Viel besser wurde es nicht. Ich schaute Fotos von echten Füchsen an. Ich drückte den Kopf platter und formte die Backen weiter nach außen. Ich trampelte mit dem Fuß drauf herum - nein, machte ich natürlich nicht! Es wurde nur unwesentlich besser. Probehalber steckte ich mal die Ohren fest - das war schon besser. Es sah jetzt wenigstens nach Reh aus und nicht mehr nach Ente...
Dann nähte ich die Nase dran. Es wurde noch schlimmer... Hier der Beweis ...
Fürchterlich. Monstermäßig. Und es war Freitag Abend. Das Kind sollte am nächsten Tag zurückkommen. Und der Fuchs selbstverständlich treu ergeben auf ihrem frisch bezogenen Bett liegen.
So gut es eben ging, frickelte ich die Teile aneinander. Ich mag es ja überhaupt nicht, Beine und Arme an irgendwelchen Amigurumis zu positionen. Das sieht immer nach Zombie aus bei mir. Kannst Du das? Wenn ja, wie - zum Teufel - machst Du das? Ich stecke es an, es sieht gut aus. Ich nähe es fest (mit wenig Lust, das gebe ich zu) - es sieht aus wie eine Laune der Natur...
Zu guter Letzt ist es dann doch noch irgendwie geworden. Die Nase habe ich wieder abgetrennt und innen rein gesteckt in die Schnauzenöffnung. Somit konnte ich sie viel zierlicher gestalten und es sieht besser aus. Von vorne ist es ok.
Im Liegen sieht Foxi auch ganz niedlich aus. Genauer darf man eben nicht hinschauen.
Aber das Kind liebt ihn. Wie alle ihre anderen - teilweise auch wirklich ugly - Tiere, die Mum ihr mit viel Liebe gestrickt, gehäkelt und genäht hat. Ich sollte aber vielleicht mal aufhören damit, sie wird schließlich 18 Jahre alt nächsten Monat... Aber sie ist halt immer noch mein Baby. Auch wenn ich echt peinlich bin.
Fazit:
Die Anleitung ist wirklich gut geschrieben und sehr ausführlich. Zudem ist sie kostenlos und es ist daher jammern auf hohem Niveau. Die Form ist nicht so gut gelungen, das hätte man sicher besser machen können. Und für die Fertigstellung fehlt mir ein bißchen die Anleitung. Z.B. wo genau werden die Beine angebracht? Und die Ohren? Trotzdem: Daumen hoch!
Verlinkt bei Lieblingsstücke Auf-den-Nadeln und Meine Fummeley.
Happy knitting!