Ich weiß, man verschenkt an Weihnachten keine Tiere. Aber dieser kleine Welpe musste einfach sein.
Er ist so niedlich, ich habe mich direkt in ihn verliebt, als Claire Garland im März diese Anleitung veröffentlichte. Gekauft habe ich die Anleitung sofort und mir vorgenommen, den süßen Fratz innerhalb des Jahres zu stricken, damit ihn "das Kind" an Weihnachten bekommen kann. Aber wie das so ist mit Plänen. Sie werden erstellt und vergessen. Oder durch andere Dinge beeinflusst, unterbrochen oder prokrastiniert. Im November packte es mich dann (auch mangels Geschenkalternativen) und ich fing an, mich durch die 78 (!) Seiten Anleitung zu arbeiten. Einmal begonnen, war es ganz einfach. Die Anleitung ist sehr detailliert beschrieben und bebildert. Wenn Du Dich einfach an die Angaben hältst und strickst, entwickelt sich das Hündchen von ganz alleine. Auch wenn ich zwischendurch wirklich mal dachte, es wird ein Alien...
Die Wolle habe ich aus meinem Lager genommen. Ich habe mittlerweile sehr viele Reste aus diversen Projekten und musste tatsächlich nichts dazu kaufen. Zum Beispiel habe ich Reste meines Peaceful Cardigan verwendet. Die Schachenmayr Fashion Peaces Melange* ist dem verwendeten original Garn ziemlich ähnlich. Oder auch die Fila Doro Soft Chaine, aus der ich mal einen Pullover gestrickt hatte. Kombiniert mit einigen Resten der Austermann Kid Silk* oder der Lana Grossa Silkhair* ergab sich ein kuschliges Welpenfell. Mein Welpe ist allerdings nicht weiß wie in der Anleitung, sondern eher cremefarben. Gestrickt habe ich mit Nadeln in Stärke 3,5 mm, teilweise mit dem Nadelspiel von Knit Pro* und teilweise mit der Rundstricknadel von Hiya-Hiya sharp* Der Körper war relativ schnell gestrickt, ein paar (Fußball-) Abende, in denen ich lieber alleine im Atelier saß, später war er fertig. Und dann stagnierte das Projekt. Mein Plan, den Hund in meiner frühen Dezember-Urlaubswoche fertig zu stricken wurde - mal wieder - durchkreuzt, da das Kind online-Berufsschule hatte und dann lieber schon im Hotel Mama weilte. Also musste ich Gas geben, habe Füße und Ohren gestrickt, gefüllt und zusammengenäht. Ich wusste, das Schwierigste kommt noch. Der Kopf. Denn diesem die richtige Form und Ausdrucksweise zu verpassen ist nicht einfach. Deshalb stricke und häkle ich nicht gerne solche Tiere oder Figuren. Zum Schluß sahen sie immer alle furchtbar aus (ich erinnere an das ugly Schaf... *insider* grins).
In diesem Fall habe ich mir aber sehr Mühe gegeben. Das Ergebnis ist ganz gut geworden, finde ich. Zufrieden ist man selbst eigentlich nie, aber "basst scho" ;)
Ich hatte in einem Bastellladen extra Hundeaugen gekauft, die sahen furchtbar aus. Wie kann man einem Hund orange-farbene Augen verpassen? Das war wirklich screepy. Glücklicherweise konnte ich noch passende braune Augen von Rayher* bestellen, die auch noch pünktlich kamen. Damit sieht Falte sehr viel besser aus. Warum heißt er nun eigentlich Falte? Nun ja, er ist eben noch ein Baby. Und muss noch in sein Fell hineinwachsen. Daher hat er noch viele süße Falten. Und ich finde, der Name passt sehr gut. Fand das Kind dann auch. Und nun heißt er eben so.
Man darf den Hund keinesfalls zu fest mit Füllmaterial* stopfen, denn sonst wirkt er nicht echt. Durch das lockere Füllen kann man ihn sehr gut in alle möglichen Lagen drapieren und er wirkt einfach noch realistischer. Er mag gerne am Bäuchlein gekrault werden...
Die Nase habe ich ganz zum Schluß nochmal geändert und mit schwarzem Faden drüber gestickt. Die braun-hell-melierte Version gefiel mir nicht und außerdem bin ich (und Google) der Meinung, dass Hundewelpen immer schwarze Nasen haben. Auch bei diesem letzten Schliff habe ich nochmal die Luft angehalten. Aber es hat funktioniert.
Falte wird auf jeden Fall sehr geliebt. Und wird niemals im Tierheim landen! Auch wenn "das Kind" eigentlich schon viel zu groß ist für ein Kuscheltier. Einen Hund wünscht sie sich aber schon ihr ganzes Leben lang. Erst zuletzt traf sie in einem Laden einen kleinen niedlichen Hund und "es war Liebe auf den ersten Blick, Mama" ...
Das hübsche original Hundekörbchen* ist von Kerbl. Das musste einfach sein. Ansonsten liegt Falte auch sehr gerne auf einem Schaffell, manchmal auf dem hellen (vermutlich denkt er, man sieht ihn dann nicht, wenn er wieder mal aufs Sofa gehüpft ist)
manchmal aber auch auf dem roséfarbenen im Atelier...
Und wer kann ihm das übelnehmen - so niedlich, wie er ist?
Aber am allerliebsten wird er noch auf dem Arm gehalten, er ist eben doch noch ein Babyhündchen.
Ich bin sehr gespannt, ob er am Sonntag mit nach Mainz fährt in die Wohnung des großen Kindes. Vielleicht bleibt er aber auch hier und freut sich jedes Wochenende wieder auf sein Frauchen?
Hast Du auch schon mal ein Tier gestrickt?
Happy Knitting!
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Andreas Nadelgeplapper
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